Alpine Naturgefahren
Steinschlag/Felssturz
Die Basis für eine aussagekräftige Beurteilung einer Steinschlaggefährdung bilden stets Geländebegehungen in welchen die für die lokalen Gegebenheiten relevanten Rahmenbedingungen und Parameter erfasst werden (Oberflächenrauheit des Geländes, Blockgrößen und Blockformen im Ablagerungsbereich, Trennflächengefüge im Ablösebereich, Art des Untergrundes, Schlagmarken am Baumbestand, Art der Bestockung, etc.). Jeder Einzelne dieser Parameter fließt als flächenhafte Kartierung über das gesamte Untersuchungsgebiet in die folgenden Steinschlagsimulationen ein.
In mehreren Simulationen der Steinschlagprozesse werden die individuellen Sturzbahnen einzelner Blöcke dreidimensionell berechnet. Dies kann sowohl auf regionaler und lokaler Ebene als auch für einzelne Hänge erfolgen. Zwischen den einzelnen Simulationsdurchgängen erfolgt eine fortlaufende Kalibrierung des Modells anhand der Beobachtungen im Gelände (z.B. „Stumme Zeugen“, Dokumentationen historischer Ereignisse). In den Simulationen kann die Schutzwirkung des Waldes berücksichtigt werden, oder auch nicht.
Anhand der Ergebnisse aus den Geländeerhebungen und den Steinschlagsimulationen sind die Sturzbahnen, die Gefährdungsbereiche sowie die Schutzwirkung des Waldes bzw. der technischen und natürlichen Steinschlagbarrieren über das gesamte Untersuchungsgebiet flächenhaft ermittelt und ausgewiesen. In der Folge können auf dieser Grundlage z.B. Schutzmaßnahmen festgelegt oder Schutzbauten dimensioniert werden.
Rutschungen/Hangmuren
Sei es ein stetiges Kriechen oder eine rapide Rutschung. Wir unterstützen Sie in der Erarbeitung/Projektierung von Sanierungs- und Stabilisierungsmaßnahmen bei aktiven Massenbewegungen.
Wir führen Planungen und Bauleitungen von (Sofort-)Maßnahmen bei Schadensereignissen durch, verursacht durch Rutschungen, Steinschlag- oder Felssturzereignisse oder Hochwasserabfluss.
Murgang
Gleich wie bei vielen natürlichen Prozessen stellen Murgänge bzw. murartige Feststofftransporte hochkomplexe Vorgänge dar. Neben den klimatischen sind es insbesondere die geologischen Verhältnisse, welche diese Art der Massenbewegung maßgeblich beeinflussen. Gerade für den Alpenraum wurde dieser Prozess jedoch seit Jahrzehnten sowohl in Feld- und Laborversuchen als auch anhand der Beobachtung und Untersuchung von natürlichen Ereignissen ausgiebig erforscht. Wir ermitteln/beurteilen auf der Grundlage von Geländekartierungen (Oberflächenabflussverhaltens im Einzugsgebiet), der Auswertung von GIS-Daten und mittels empirischer Modelle die maximale Geschiebefracht, die Reichweite und Fließgeschwindigkeit der Mure bei n-jährlichen Hochwasserabflüssen über die gesamte Transport- und Ablagerungsstrecke.
Bergbau
Gewinnung von mineralischen Rohstoffen
Von der Prospektion über die Bewertung bis zur Gewinnung mineralischer Rohstoffe begleiten wir Sie bei Ihren Projekten. Sei es bei der Aufsuchung und Erkundung von potentiellen Lagerstätten, dem Erstellen eines Gewinnungsbetriebsplanes bzw. dem Erlangen einer Bergwerksberechtigung, der Geologisch-lagerstättenkundlichen Beschreibung des Vorkommens oder der Rekultivierung/Renaturierung des Betriebsstandortes. Egal ob es sich um die Erweiterung eines bestehenden Gewinnungsbetriebes oder die Neuerschließung einer Lagerstätte handelt, sowohl im Fest- als auch im Lockergestein. Wir unterstützen Sie bei der Optimierung der Zuschnittsparameter Ihres Tagbaues oder der Planung/Projektierung Ihrer neuen Bergbauanlage.
Rekultivierung und Deponiebau
Sei es bei der Rekultivierung/Verfüllung einer (ehemaligen) Gewinnungsstätte für mineralische Rohstoffe oder der Planung/Projektierung von Schüttungen aus Bodenaushub, Inertstoffen und Baurestmassen an entsprechend geeigneten Deponiestandorten. Wir übernehmen für Sie die Projektabwicklung von der Standortprüfung über die Planung des Deponiekörpers und die Abstimmung mit Behördenvertretern und Sachverständigen bis zur geologischen/geotechnischen Baubegleitung des Deponiebetriebes.
Hydrogeologie
Schutzgebiete für Trink-/Wasservorkommen
Auf der Grundlage von hydro-/geologischen Kartierungen, Markierungsversuchen, hydrochemischen und bakteriologischen Untersuchungen, der Auswertung der Daten lokaler Wetterstationen sowie Klimadaten und (Langzeit-)Messreihen, aufgezeichnet mittels Datenlogger bei den Wasserversorgungsanlagen und in den Gewässern erarbeiten wir für Ihre Trink-/Wasserversorgungsanlage einen Schutzgebietsvorschlag, damit das zugehörige Grundwasservorkommen bzw. das Einzugsgebiet Ihrer Quelle(n) auch in Zukunft nachhaltig geschützt ist.
Wir stehen Ihnen beratend und planend bei der Errichtung von neuen Quellfassungen und Brunnenanlagen, oder der Projektierung von Leitungstrassen in geologisch labilem bzw. alpinem Gelände zur Seite.
Schadstofffrachten im Sicker- bzw. Grundwasser
Gerade im Umfeld von Deponien und intensiv genutzten Flächen (z.B. durch Bergbau, Landwirtschaft, etc.) stellt sich immer wieder die Frage ob angrenzende Grundwasserkörper durch eine allfällige Schadstofffracht gefährdet sind. Unter Berücksichtigung der Beschaffenheit des Bodens, des Untergrundes sowie des Aquifers, der Hintergrundbelastung und der unterschiedlichen Mobilität der potentiellen Schadstoffe im Boden/Untergrund ermitteln wir die potentielle Schadstofffracht bzw. Schadstoffkonzentration und stellen diese den gesetzlichen Grenzwerten gegenüber.
Einen derartigen Nachweis kann z.B. die zuständige Behörde für eine allfällige Genehmigung höherer Grenzwerte gemäß § 8 Abs. 2 der Deponieverordnung vorschreiben.
Ingenieurgeologie
Wegebau
Beim Wegebau in steilen Hanglagen, auf gering tragfähigem Untergrund und im Hoch-/Gebirge ist stets eine erhöhte Anforderung an eine umsichtige Planung und Bauführung gegeben. Immer wieder ist die Ausarbeitung von Sonderlösungen erforderlich. Vielfach müssen – sprichwörtlich – neue Wege begangen und zugleich alte, bewährte aber oft außer Mode gekommene Methoden zusammengeführt werden. Wir planen, projektieren und übernehmen die Bauleitung von Weganlagen in alpinem Gelände (Güter-, Forst- und Alpwege). Von der Trassierung bis zur Inbetriebnahme.
Pump- und Sickerversuche, Grundwasserabsenkungen
Wirtschaftliche und nachhaltige Grundwassernutzungen setzen eine möglichst detaillierte Kenntnis des jeweiligen Grundwasserleiters (Aquifer) voraus. Sei es für Grundwasserentnahmen oder auch für Grundwasserabsenkungen im Zuge von Baumaßnahmen. Wir organisieren und betreuen Pumpversuche in bestehenden Brunnen und Pegeln oder in eigens hierfür abgeteuften Bohrungen. Infolge der Auswertung der aufgezeichneten Messwerte können z.B. konkrete Aussagen zur Reichweite der Grundwasserabsenkung oder der Durchlässigkeit des Aquifers gemacht werden. Dies wiederum ermöglicht z.B. die Dimensionierung von Brunnenanlagen.
Bei sogenannten Infiltrationsversuchen (Sickerversuch) wird gleichfalls die Durchlässigkeit des Untergrundes bestimmt, um anhand dessen z.B. Sicker- und Retentionsanlagen für Tagwässer zu dimensionieren. Auf der Grundlage des Sickerversuches und dessen Auswertung erfolgt eine aussagekräftige Dimensionierung der Sickeranlage, was wiederum die Errichtung einer auch wirklich funktionstüchtigen Sicker- bzw. Retentionsanlage ermöglicht.